Samstag, 23. Januar 2016

periphere Spende

Ich habe das neulich einfach so hingeschrieben: "periphere Spende".
Was ist das eigentlich?

Im Gegensatz zur althergebrachten Stammzellenspende im Rahmen einer Vollnarkose mit Entnahme am Beckenkamm (aktuell noch in ca. 20% der Fälle nötig), wird heute typischerweise die periphere Entnahme gemacht. Dies ist hauptsächlich abhängig von den Bedürfnissen des Empfängers.

Um die Stammzellen in ausreichender Anzahl im Blut zu haben, muss das Wachstum angeregt und die Zellen aus dem Knochenmark in den Blutkreislauf "mobilisiert" werden. Hierzu bekommt man bei der Voruntersuchung ein Medikament mit nach Hause. Dieses muss man mit der beiliegenden Spritze anmischen und sich dann in die Bauchfalte spritzen. Klingt kompliziert? Ist es nicht. Man bekommt es ausführlich erklärt und außerdem gibt es auch ein Video dazu.
Da die Dosierung abhängig vom Körpergewicht ist, habe ich Leichtgewicht natürlich die Aufgabe, 2 Packungen in einer Spritze zusammenzumischen.

Die Spritzen gibt man sich dann 4 Tage lang einmal morgens und einmal abends, am Tag der Entnahme dann nochmal morgens.

Die Entnahme selbst wird für 2 Tage geplant. Man bekommt jeweils eine Venenverweilkanüle in den linken und den rechten Arm. Das Blut läuft dann vom linken Arm in eine Maschine, welche die Stammzellen "aussortiert". Der Rest des Blutes wird einem dann am rechten Arm wieder in die Vene gepumpt. Das soll ähnlich sein wie Plasma spenden - kann ich nichts zu sagen, ich habe bisher immer nur Blut gespendet und da ist die Menge am Ende definitiv weg. :)

Die häufigste Nebenwirkung des Medikamentes sollen grippeähnliche Symptome sein, da es der gleiche Botenstoff ist, den der Körper bei einer beginnenden Erkältung ausschüttet. Prima, damit kenne ich mich ja gerade prima aus. Die Nebenhöhlen sind immer noch nicht komplett frei.
Man darf dann aber zum Symptombekämpfung Paracetamol oder Ibuprofen nehmen und kann normal arbeiten.

Nach der Spende am ersten Tag, die 3-5 Stunden dauern soll, wird dann im Labor geschaut, ob genügend Stammzellen zusammengekommen sind. Über das Ergebnis wird man dann nachmittags informiert. Dann gibt es 3 Möglichkeiten:
1) man muss am nächsten Tag nochmal hin und nochmal Stammzellen spenden
2) man macht sich noch einen schönen Tag in Dresden
3) ab nach Hause

Ich habe gerade nochmal mit der DKMS gesprochen: Das Hotel ist definitiv für 3 Nächte reserviert (Anreise am Vorabend). Wenn man die letzte Nacht nicht nutzt, kann man quasi einen Extremspät-Checkout machen - und die DKMS bekommt die Kosten erstattet.
Da die DKMS ein non-profit Unternehmen ist, heißt das: mehr Geld für weitere Typisierungen:
Die Kosten für die Registrierung neuer Spender werden nicht vom Gesundheitssystem übernommen. Im Kampf gegen Blutkrebs zählt jeder Euro, denn allein jede Registrierung eines neuen Spenders kostet die DKMS 40 Euro. 
Quelle: http://www.dkms.de/de/%C3%BCber-die-dkms

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